Die Goldene Ente

Die LPK Saar vergibt seit 1973 jährlich in feierlichem Rahmen einen Preis. Die „Goldene Ente“ geht meist an eine Persönlichkeit, seltener an zwei und bisher nur einmal an eine Organisation. Ziel ist es, besonders informationsfreudige Personen des öffentlichen Lebens zu ehren (und damit anderen zugleich einen Ansporn zu geben). Seit 1975 werden auch die früheren Preisträger zu dem festlichen Abend  eingeladen, an dem der „Golden Duck Award“ (Zitat aus der Begrüßung eines Geehrten in den USA) überreicht wird.

Welche Gründe die Mitglieder damals bewogen haben, ausgerechnet eine Ente zum „Wappentier“ der Landespressekonferenz zu erheben, ist nicht mehr exakt zu ermitteln. Einige Elemente scheinen bei den Laudationes des langjährigen LPK-Ehrenvorsitzenden Otto Klinkhammer durch. Diese Reden sind in einer Broschüre gesammelt, die beim LPK-Sekretariat erhältlich ist.

Dagegen kann die Geschichte der äußeren Gestalt der Goldenen Enten eindeutig rekonstruiert werden: Die ersten Enten – mit schlanken Hälsen - kamen aus einer italienischen Galerie. 1988 gingen die letzten Exemplare aus. Die nächste Entengeneration bestand aus schweren Messingtieren „made in China“. Zehn Jahre später entschied die LPK sich für einen neuen Weg: Sie schrieb an der Saarbrücker Hochschule für Bildende Künste einen Wettbewerb aus, der von Konzept-art über die Grafik bis hin zur Ente in der guten alten Schneekugel eine erstaunliche Breite an möglichen Lösungen erbrachte. Die Jury entschied sich für eine deutlich abstrahierte, aber durchaus erkennbare Ente der Künstlerin Heike Puderbach. Die Handwerkskammer erklärte sich dankenswerter Weise bereit, als Sponsor im Rahmen der Ausbildung junger Handwerker die Exemplare für die nächsten Jahre zu verfertigen. So ist man bei der derzeitigen Form angelangt, die – wie auch das von zimmer-design entwickelte Logo der LPK – Selbstbewusstsein ausdrückt, Ecken und Kanten zeigt, dennoch einladend und freundlich wirkt; lauter Eigenschaften, die gute Journalisten auszeichnen sollten.

War der Kreis der Enten-Empfänger zunächst weitgehend von Politikern bestimmt, wagte sich die LPK langsam in die Bereiche Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Kirche vor. Immer stärker wurde zudem der Wunsch und der Wille, Grenzen zu überwinden: So ging die Ente 1976 erstmals an einen luxemburgischen Politiker, 1983 kam der erste Lothringer hinzu, 1993 wurde eine Türkin (und damit endlich auch erstmals eine Frau) ausgezeichnet, mehrere europapolitisch engagierte Persönlichkeiten aus drei Ländern folgten.