Goldene Ente 2000

 

 

 

 

Begrüßung durch LPK-Vorsitzenden Michael Kuderna

 

 

 

 

Verehrte Gäste, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Frau Hamard, lieber Herr Brunner,

 

in einer Woche und zwei Tagen ist allerorten Bescherung angesagt. Bei manchen werden Träume wahr, andere unterdrücken würdevoll ihre Enttäuschung: schon wieder eine Parfum, das überhaupt nicht zu meinem Typ passt, schon wieder eine Krawatte, als hätte ich nicht schon den ganzen Schrank voll. Jedes Jahr können sich so die Kabarettisten über die kleinen Weihnachts-Katastrophen hermachen.

 

Bei der LPK ist das ganz anders. Erstens gibt es unser Geschenk schon eine Woche vor der Zeit. Zweitens ist es heiß begehrt. Immerhin erhält jedes Jahr nur eine, maximal zwei Personen oder – wie im letzten Jahr – eine Organisation die Goldene Ente. Damit ist dieses Federvieh weitaus exklusiver als jeglicher Verdienstorden. Ich bin ganz sicher: würden wir unser Goldene Ente in einer kleinen, limitierten Auflage verkaufen, könnten wir jeden Monat ein schönes Fest finanzieren. Saarländische Journalisten sind aber bekanntlich nicht käuflich.

 

Die Goldene Ente unterscheidet sich noch in einem weiterem Punkt fundamental von irgendwelchen Verdienstorden. Die erhält man in der Regel erst in einem Alter, in dem man von den Jugendlichen respektlos als Grufti, Komposti oder gar Verwesi eingeordnet wird. Die Ente dagegen kann einem in jedem Alter zufliegen.

 

So dürfen wir heute die jüngsten Preisträger in der 27-jährigen Entengeschichte begrüßen: Herzlich willkommen Frau Sylvie Hamard, herzlich willkommen, Herr Laurent Brunner. Wir freuen uns ganz besonders, dass Ihnen und uns die französische Generalkonsulin in Saarbrücken, Madame Séjean, die Ehre gibt – ich hoffe, Frau Séjean, dass Sie sich bei uns wohlfühlen. Ein besonderer Willkommensgruß gilt auch dem Bürgermeister von Forbach, Herrn Stirnweiss, seiner Frau und seiner Tochter.

 

Es ist schön, dass wieder viele der bisherigen Preisträger gekommen sind und die oft schon freundschaftlichen Bande pflegen. Ich begrüße die Landtagsabgeordnete Ikbal Berber und die Europa-Abgeordnete Hiltrud Breyer, ihren Kollegen Jo Leinen, den Saarbrücker Oberbürgermeister Hajo Hoffmann, Herrn Professor Schüssler, Herrn Dr. Weber, Herrn Dr. Jellonek, Herrn Macher und – last but not least – Herrn Abazadeh für unseren letztjährigen Preisträger, den Verein Ramesch.

 

Sie alle werden sich in unserer neuen Entenbroschüre wiederfinden, die wir im Laufe des Abends vorstellen werden. Deshalb haben wir heute einen weiteren Gast unter uns, Herrn Michael Zimmer. Sein Grafikbüro hat neben dem Umschlag der Broschüre auch ein Logo für die LPK entwickelt, das wir Ihnen ebenfalls präsentieren werden. Inhaltlich möchte ich deshalb jetzt noch nichts verraten. Nur soviel: Unser Mitglied Conrad Dawo hat einen Beitrag geschrieben, für den er unendlich viel Zeit und Mühe investiert hat. Er hat sich durch verstaubte Akten gewühlt und es geschafft, ein Geheimnis zu lüften, nämlich das genaue Alter unserer Arbeitsgemeinschaft. Lieber Herr Dawo, vielen Dank für Ihr wirklich großartiges Engagement. 

 

Die LPK erhält bekanntlich keinerlei Subventionen. Deshalb wäre die Broschüre ohne Sponsoren nicht zu Stande gekommen. Dafür danken wir dem Saarländischen Rundfunk – hier in Gestalt des stellvertretenden Intendanten Werner Zimmer - , weiter unserem langjährigen Freund, Professor Schüssler, der Karlsberg-Brauerei – also Herrn Weber – und vor allem Saartoto. Lieber Herr Gerd Meyer, ohne Ihre Großzügigkeit wären wir heute womöglich nicht hier, sondern vor dem Konkursrichter. Schließlich bedanke ich mich ganz persönlich bei Gabi Hartmann. Zwar haben alle Vorstandsmitglieder ihren Anteil an der Erstellung der Broschüre, Du Gabi hast aber doch - vom Organisieren bis zum Korrekturlesen – die meiste Arbeit geschultert. Als kleinen Dank darf ich Dir wenigstens einen Blumenstrauß überreichen.

 

Heute komme ich aus dem Danken gar nicht mehr heraus. Denn da ist noch einer, dem Ehre zu Teil werden soll. Im Frühjahr hat Wolfhard Liegmann auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit im Vorstand beendet und die LPK-Kasse übergeben. Man muss sich das einmal vorstellen: 31 Jahre LPK-Mitglied, 23 Jahre im Vorstand – damit, lieber Wolfhard, hast Du selbst Otto Klinkhammer und Alfred Schön um Längen geschlagen – 19 Jahre Kassenwart. Es gibt niemand in der Landespressekonferenz, der die Kontinuität in unserer Arbeit so verkörpert, wie Du. Und du bist auch jetzt immer mit Rat und Tat zur Stelle, wenn Du gebraucht wirst. Ich danke Dir für Freundschaft und Unterstützung.

 

Nun zurück zur Ente. Heute Mittag haben Sie, Herr Stirnweiss, und Sie, Herr Hoffmann, auf den Standorten der geplanten grenzüberschreitenden Eurozone Hinweisschilder enthüllt. Die LPK hat schon immer über Grenzpfähle geblickt und ihre eigenen Pflöcke eingerammt. Denken Sie nur an die früheren Preisträger Jean-Marie Rausch, Olivier Kirsch – von dem ich Sie herzlich grüßen soll, er konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen – denken Sie auch an Gaston Thorn und Jean-Claude Juncker und an das LPK-Kind IPI. Eine Lothringerin und ein nach Lothringen Zugezogener passen wunderbar in diese Reihe. Wer die kulturelle Arbeit von Le Carreau, aber auch die Zweisprachigkeit bei der vom Carreau-Team organisierten Ausstellung „Abenteuer Arbeit“ in Petite-Rosselle und die Kooperation mit Völklingen sieht, der spürt: auch da wächst zumindest bei einigen emotional etwas zusammen, was zusammen gehört. Allerdings darf die kulturelle Grenzüberschreitung nicht auf Eliten und Idealisten beschränkt bleiben, sondern muss die Alltagskultur mitziehen. Ich denke, in Saar-Lor-Lux sind wir da doch schon weiter, als uns selbst bewusst ist.

 

Dazu haben Sie, Herr Brunner und Sie, Frau Hamard einen Beitrag geleistet.

 

 

(Anmerkung: Die Enten-Broschüre kann beim Sekretariat der LPK für eine Schutzgebühr von 6 € + Porto bezogen werden)