Einführung zur Laudatio

 

Nun, wo schon mal eine materielle Grundlage gelegt ist, sind wir auf alles bestens vorbereitet, auch auf eine Laudatio eines Linken auf eine Christdemokratin. Ludwig Harig hat ja die „Harmonie der Widersprüche“ hier im Saarland verortet, mal sehen, wie das heute Abend läuft. Wir im Vorstand waren sehr glücklich, dass gleich unser erster Wunschkandidat für die Laudatio zugesagt hat. Ohne Spannung keine zündende Ideen, das war die eine Überlegung für unsere Anfrage in Erfurt, wichtig waren uns aber auch eine persönliche Grundsympathie und ein paar sachliche Anknüpfungspunkte.

 

 

 

Herr Ramelow, Sie hatten, soviel ich weiß, schon mit Saarländern zu tun, bevor Sie gegen den Trend nicht rüber sondern hinüber gemacht haben. Sie waren dann wie unsere Ministerpräsidentin im Landtag und im Bundestag, Heckenschützen haben auch Ihnen schon, wie bereits erwähnt, bei einer Dreier-Koalition einen Wahlgang verhagelt, Sie waren Religionsbeauftragter ihrer Bundestagsfraktion und sind bekennender Protestant – also auch an die Ökumene haben wir heute gedacht – und Sie waren Föderalismusbeauftragter des Bundesvorstands ihrer Partei. Dass Sie beim Maut-Deal kurz mal die thüringischen über die saarländischen Interessen gestellt haben, darüber wollen wir heute großzügig hinwegsehen. Generell jedoch gelten Sie als ebenso streitbar wie geradlinig. Wenn jemand mit diesem Profil auf unsere Laudatoren-Bitte ohne die heute in der Politik ja inflationären Vorbedingungen zustimmt, dann müssen sie, Frau Kramp-Karrenbauer, ihn irgendwie beeindruckt haben. Wie und womit – darauf sind wir jetzt alle sehr gespannt.